"...daß sie doch nicht so klug sind, wie ich dachte"
Pädagogikstudierende und Schüler(innen) arbeiten in Projekten zusammen

Ab dem 19. Oktober kann in der Hauptschule Innenstadt die Ausstellung 'Auf den Spuren von Anne Frank' besichtigt werden. Sie war zuvor bereits im Schaufenster der Buchhandlung 'Die Gruppe' und im Institut für Erziehungswissenschaft zu sehen und wird anläßlich der Einweihung des neuen Schulgebäudes erneut gezeigt.

Die Ausstellung dokumentiert die Ergebnisse eines Projektes zwischen der Abteilung Schulpädagogik des Institut für Erziehungswissenschaft unter der Leitung von Dipl. Päd. Gerd Schubert und Lehrer(inne)n der Hauptschule Innenstadt. Gemeinsam haben sie den Ansatz Schulentwicklung durch Projekte entwickelt, der die Zusammenarbeit von Studierenden mit Lehrer(inne)n und Schüler(inne)n vorsieht und seit drei Semestern praktiziert wird.

Die Studierenden haben durch das Projekt die Möglichkeit, sich bereits während ihrer Ausbildung mit der Unterrichtspraxis auseinanderzusetzen und die Fähigkeit zum Lehren zu erwerben. Durch ihre Mitarbeit bei der Organisation entlasten sie die Lehrer(innen). Ebenso wie die Studierenden sind die Schüler(innen) mit verschiedenen sozialen Gruppen konfrontiert. Die Konfrontation mit ihnen fremden Lebenswelten und das Beobachten, wie andere mit Realtität umgehen, soll ihnen eine realistische Einschätzung der eigenen Person und der anderer ermöglichen. Am Beispiel des in der Ausstellung dokumentierten Projekts bedeutet dies, da▀ den Schüler(inne)n ein Verständnis fⁿr die jüdische Kultur und das Schicksal Anne Franks vermittelt wird. Andererseits soll so den Vorurteilen der Öffentlichkeit gegenüber Hauptschüler(inne)n begegnet werden. Die überwiegende Mehrheit der bisher an den drei Projekten beteiligten Schüler(innen) befürworten diese Art des Unterrichts. Die Antworten der Fragebögen, die die Schⁿler(innen) nach jeder Sitzung ausfüllen mußten, fielen eindeutig positiv aus, wenn auch nicht immer schmeichelhaft für die Studierenden (siehe Überschrift).

Die Ausstellung ist anhand der drei Arbeitsgruppen Jüdische Spuren in Tübingen, Religiöse Festtage der Juden und Verfolgung jüdischer Familien in Tübingen organisiert und wird in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Tübingen, dem Stadtarchiv, der Buchhandlung 'Die Gruppe', der Stadtbücherei, dem Schwäbischen Tagblatt und verschiedenen Privatpersonen gezeigt.

Nähere Auskünfte:

Dipl. Päd. Gerd Schubert
Institut für Erziehungswissenschaft
Abteilung für Schulpädagogik
Münzgasse 22-30
72070 Tübingen
Tel. (07071) 2972407
Fax (07071) 4954
Email: gerd.schubert@uni-tuebingen.de(gerd.schubert@uni-tuebingen.de)

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